Hans Josephsohn

Skulpturen 1980 bis 2005 – Zwei Ausstellungen in Appenzell und St. Gallen

Sonntag, 15. Mai 2005
- Sonntag, 31. Juli 2005

Kunstmuseum Appenzell

Der Schweizer Plastiker Hans Josephsohn feiert seinen 85. Geburtstag. Das Kesselhaus Josephsohn in St. Gallen und das Museum Liner Appenzell zeigen vom 15. Mai bis zum 31. Juli 2005 zwei Einzelausstellungen. In enger Absprache öffnen die beiden Häuser unterschiedliche Perspektiven auf das Werk des Bildhauers. St. Gallen thematisiert die langfristige Werkentwicklung, Appenzell präsentiert aktuelle Bronzen im Dialog mit dem zeitgenössichen Museumsbau.
 

Josephsohns Formenrepertoire geht vom klassischen Kanon plastischen Schaffens aus, den er seit Jahrzehnten für seine Zwecke neu interpretiert und weiter entwickelt hat. Die bildkünstlerische Erfassung seines „Menschenbildes“ beschränkt sich auf den vollplastisch gestalteten Kopf, die Büste und Halbfigur, die Liegende, die Stehende sowie das vielgestaltige, mehrere Figuren in Beziehung bringende Relief.
 

Die Ausstellung in Appenzell konzentriert sich in Zusammenarbeit mit dem Kesselhaus Josephsohn auf die Resultate der letzten 25 Schaffensjahre des Künstlers. Zu seinem 85. Geburtstag werden in den zehn klar definierten und von Nordlicht erhellten Räumen sowie den Foyers des Gigon/Guyer-Baus rund 30 grossformatige Reliefs und Vollplastiken sowie eine Auswahl kleiner Bronzen gezeigt, die Josphsohn nach skizzenhaften Entwürfen hat giessen lassen. Zahlreiche Güsse der letzten Jahre sind erstmals öffentlich zu sehen. Damit wird im Museum Liner, dessen Architekturrahmen für die Präsentation mit ausschlaggebend war, keine Retrospektive auf Josephsohns umfangreiches Schaffen angestrebt. Vielmehr wird eine Bestandsaufnahme über eine aktuelle künstlerische Position im Kontext eines langwierigen Schaffensprozesses präsentiert, dessen Ziel der finale Bronzeguss bleibt. Im Mit- und Nebeneinander der raumgreifenden Reliefs und Vollplastiken, vor der neutralen „Folie“ der begrenzenden Wände, erfahren die Museumsräume in ihrer Abfolge eine jeweils andere Stimmung: von der Dominanz und gleichzeitigen Verletzlichkeit einer kopflastigen, überlebensgrossen Halbfigur zur gleichsam sakralen Anordnung von Reliefs, bis hin zu den Liegenden, deren bestimmende Horizontalität die ihnen eingeschriebene Tektonik auslotet.

 

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, 80 Seiten, 50 Farbabbildungen, CHF 25.00 Zum Shop

 

Kesselhaus Josephsohn
www.kesselhaus-josephsohn.ch

Ausstellung
Tickets
Halbfigur, o.T. (Verena), 1988/1989
Bronze, 140 x 75 x 53 cm