Robert Schad
Heavy Metal
Sonntag, 11. Juli 2010 - Sonntag, 26. September 2010
Robert Schad, 1953 in Ravensburg geboren, gehört zu den bekanntesten jüngeren Bildhauern. Auch mit Skulpturen im öffentlichen Raum hat er sich einen Namen gemacht. Robert Schad lebt und arbeitet heute in Frankreich. Robert Schads Arbeiten entstehen zunächst in schnell hingeworfenen Zeichnungen auf meist kleinen Blättern. Diese Zeichnungen bilden nicht das Gesehene ab, sie reagieren auf den Ort, an dem er sich gerade befindet, oder auch nur auf den Moment, den er durch die Zeichnung in Bewegung ummünzt. Sie sind handschriftliche Niederschrift der zeichnenden Handbewegung, aus der Hand auf dem Papier, mit dem ganzen Körper durch den Raum in seinen Stahlskulpturen. Die Umsetzung in Stahl hat eine nicht weniger direkte Eigendynamik, wenngleich sie, dem Material entsprechend, mit anderer Geschwindigkeit geschieht. Seit 1986 ist Robert Schads Linie der Vierkantstahl, mit dem er Zeichnungen, Gesten, Zeitabläufe in den Raum stellt. Jede dieser Skulpturen hat ihren eigenen Charakter, ihre eigene Bewegung. Sie geben Richtungsimpulse, umfangen, begrenzen und komprimieren den Ort oder geben ihm eine bestimmte Form der Ausdehnung.
Damit gelingt es Robert Schad, so gegensätzliche Prinzipien wie Skulptur und Zeichnung zu vereinen, und das heißt Masse und Bewegung, Gewicht und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung, konstruktive Klarheit und organisch anmutendes Aufblühen in Einklang zu bringen. Die Verbindung all dieser Gegensätze macht die spannungsvolle Lebendigkeit seiner Skulpturen aus. Wesentlich ist immer die Bewegung, die Dynamik. Jede Skulptur Robert Schads hat ein nie geformtes und doch immer gegenwärtiges Zentrum, den selbst in Bewegung sich befindenden Körper. Er ist letztlich der Ausgang und Kern der Skulpturen und ihres kraft- und ausdrucksvollen Szenarios. In der Ausstellung ist dann gleichermaßen der Betrachter einbezogen, wenn er sich um, in und mit den Raumzeichnungen bewegt.
Tanzperformance von Fine Kwiatkowski zu Robert Schads Ausstellung
Donnerstag, 23. September 2010, 19.00 Uhr in der Kunsthalle Ziegelhütte