Alpstein

Gilde Schweizer Bergmaler

Sonntag, 18. März 2012
- Sonntag, 22. April 2012

Kunsthalle Appenzell

Film über die Ausstellung von ARTTVDie Idee, eine Künstlervereinigung von Bergmalerinnen und Bergmalern in der Schweiz zu gründen, stammt aus dem Jahr 1987. Ausschlaggebend dafür waren die von Georges Grosjean im Rahmen des UNESCO-Projektes „Mensch und Umwelt" durchgeführten Studien über die Schönheitswerte der Natur. Grosjean beauftragte Gustav Ritschard damit, namhafte Künstlerinnen und Künstler zum Thema „Schweizer Berglandschaften" zu einer Künstlervereinigung zusammenzuführen. Dadurch wurde Gustav Ritschard zum Initiator für die Gründung der Gilde. Am 22. Juli 1988 fand dann die offizielle Gründungsversammlung in Grindelwald statt, unter dem Namen „Gilde Schweizer Bergmaler Grindelwald“ und mit Gustav Ritschard als erstem Gildemeister. Die „Gilde“ arbeitet eng mit der „Emil und Ida Sutter-Stiftung Grindelwald“ zusammen, deren Ziel ist, eine Sammlung von Werken „aller“ bedeutenden Schweizer Bergmaler anzulegen (und irgendwann in einem Museum zusammenzuführen). Seit 1995 führt die „Gilde“ an verschiedenen Orten thematische Jahresausstellungen durch. Ihr gehören heute über 80 Mitglieder an. Das künstlerische Spektrum reicht von der semiprofessionellen Malerei bis zum ausgereiften Künstlertum – ist aber durchwegs nicht dem Bereich der Hobby- oder Genrekunst zuzuordnen.


Das Gastspiel der Gilde Schweizer Bergmaler in der Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell steht unter dem Leitmotiv „Alpstein“ – die regionale Bergwelt wurde den Bergmalern als mögliches Bildthema vorgegeben, mithin auch, weil in Appenzell zwei der national wohl bedeutendsten Bergmaler, die Namensgeber der Stiftung Liner Appenzell, Carl August und sein Sohn Carl Walter Liner, beheimatet sind – in deren Werk sich auch zahlreiche, vielleicht für die heutigen Bergmaler vorbildlichen Darstellungen des Alpsteingebiets finden. Die aktuelle Ausstellung der Gilde Schweizer Bergmaler „Alpstein“ wird denn auch um sechs Werke der beiden Liners bereichert, die im Erdgeschoss der Kunsthalle Ziegelhütte einen zentralen Ort einnehmen. Der historische Verweis ist ein Novum in der Ausstellungsgeschichte der Gilde Schweizer Bergmaler. 


Mit mehr als 60 Werken bietet die Ausstellung einen wertvollen Überblick zum Schaffen der Gilde-Mitglieder, darüber hinaus aber auch zur gegenwärtigen Schweizer Bergmalerei an sich und zur Aktualität eines Themas, das zu oft und zu oberflächlich dem Heimatkitsch überlassen oder zugeordnet wird, und das, wenn überhaupt, in den Werken der jüngsten künstlerischen Avantgarde nur noch als Zitat, meist als ironisch gebrochenes „Naturbild“, erscheint – was gelegentlich auch zum „Avantgardekitsch“ wird, der nicht besser als der Heimatkitsch ist. 

 

Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation, herausgegeben von der Gilde Schweizer Bergmaler und der Stiftung Liner Appenzell, ca. 80 Seiten, ca. 60 Abb., Museumspreis: CHF 16.-.  Zum Shop

Ausstellung
Tickets
Bernard Bailly
Meglisalp im Herbst, 2011
Acryl auf Leinwand; Rolf Bräm
Säntis, 2011
Acryl auf Leinwand; Peter Young
Kreuzberge, 2011
Acryl auf Leinwand