Ernst Kreidolf und die Alpen
Bergzauber und Wurzelspuk
Samstag, 25. November 2017 - Sonntag, 25. Februar 2018
Faltprospekt Kreidolf- und Leederausstellungen
Wer erinnert sich nicht an die Sport treibenden Zwerge, die sich im Wintermärchen einen Wettkampf liefern, an die Eisnixen, Grashupfer, Sommervögel oder an die zauberhafte Welt der Blumenkinder im Alpenblumenmärchen, die Ernst Kreidolf (1863–1956) in seinen phantasievollen Bilderbüchern zum Leben erweckte. Seine Bücher gelten für seine Zeit als aussergewöhnlich. Im Gegensatz zu vielen anderen Bilderbüchern sind Kreidolfs Darstellungen detailreicher, farbiger und vor allem weniger moralisierend.
Kreidolfs Bilder sind keine reinen Naturschilderungen. Vielmehr war Kreidolf ein genauer Beobachter und kritischer Zeitgenosse. Seine Betroffenheit ob der historischen Geschichtsereignisse um die Jahrhundertwende zeigt sich bei näherer Betrachtung subtil in den humorvollen und poetischen Darstellungen der von ihm geschaffenen Märchenwelten; deutlicher noch in den tiefgründigen Alpendarstellungen seiner späteren Werke.
Die Ausstellung präsentiert über achtzig Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und Originaldokumente des Schweizer Künstlers. So werden Ernst Kreidolfs wichtigste Schaffensperioden vorgestellt: als Bilderbuchautor, als Alpenmaler und als zeitkritischer Maler. Alle Arbeiten des als Begründer des modernen Bilderbuchs gefeierten Künstlers sind gleichsam durchdrungen von dessen feinfühliger Beobachtungsgabe, seinem fundierten Fachwissen als Botaniker sowie seinem Gespür für Form und Farbe. Dies alles begründet schliesslich den Erfolg der zahlreichen Bilderbücher, die bis heute geschätzt und immer wieder neu aufgelegt werden.
Gezeigt werden Leihgaben des Ernst Kreidolf Vereins, der Burgerbibliothek Bern, des Kunstmuseums Bern sowie des Kunstmuseums Thurgau.
Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Schloss Spiez, dem Verein Ernst Kreidolf und der Burgerbibliothek Bern.
NZZ-Artikel vom 6.9.17


