R.A.W.-KÜNSTLERINNEN-GESPRÄCHE

mit Judith Albert

Donnerstag, 08. September 2022

19.30 Uhr,
Kunstmuseum Appenzell

herzlich willkommen zum Gespräch zwischen Judith Albert und Roland Scotti - Türöffnung ab 19 Uhr - es gilt der ermässigte Eintritt von CHF 10.00

 

Judith Alberts filmische, gestalterische Interventionen sind Exkursionen, Abenteuer- und Kopfreisen in Zwischenwelten. Gleichzeitig sind es Notizbücher, in denen präzise notiert wird, was gedacht, erfahren, gelebt werden kann – könnte, wenn man wollte. Doch die Präzision, die Klarheit der Notation wird zur Falle, in die alle sehend tappen. Eine Illusion wird – einsichtig und nachvollziehbar – geschaffen, die dennoch überrascht, in gewisser Weise sprachlos macht, da sie, die Vorspiegelung, sich eben jenseits der beschreibenden Worte, jenseits der Ratio, ereignet.

Der Effekt, die Auswirkungen auf die Wahrnehmung ähneln durchaus den allseits bekannten, aber nie durchschauten Zaubertricks – sind aber doch ganz anders. Es geht bei Albert nie um Täuschung, um Überwältigung, sondern um prozessuale, gar um gesteuerte und erweiterte (Selbst-) Erkenntnis.

Die schwarzen Löcher, die im Universum wirken, sind ebenso unbegreiflich wie menschliche Kreativität und Imagination, die über den Kosmos und Humanität nachdenkt. Beide Phänomene, das physische und das geistige, bilden Lücken: Verständnispausen. Vielleicht funktionieren sie auch als halbdurchlässige Membranen, die Aggregatszustände ebenso wie Vorstellungen mühelos verändern. Bei Judith Albert werden die Erzeugnisse reiner Mathematik und spekulativer Physik genau in dem osmotischen Übergang von Ding zu Philosophie anschaulich – in traumwandlerischer Deutlichkeit.

Und in der Folge beginnen die Sterne zu tanzen – wie russische Babuschkas: «‹Was ist Liebe? Was ist Schöpfung? Was ist Sehnsucht? Was ist Stern?› – so fragt der letzte Mensch und blinzelt.»

 

 

Event, Kunstvermittlung
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Black Hole, 2016, Video HD, 2’49”, Loop 16:9, Farbe, ohne Ton